Szenenfoto Moritz Buch
Kai Pelka
Dauer des Stücks
90 Minuten
Alter
ab 15 Jahren
Themen
Mobbing & Ausgrenzung zu Radikalisierung

In dem Monologstück „Outsider“ spricht Theodore Kaczynski, auch bekannt als Unabomber.

Der US-Terrorist, der zwischen 1978 und 1995 mit insgesamt 16 Paketbomben knapp zwei Dutzend Menschen verletzt und drei getötet hat, bereitet sich für seinen letzten Auftritt vor der Jury seines Gerichtsverfahrens vor. Erklärt, berichtet, rechtfertigt, lässt allen Mut fahren und beginnt immer wieder aufs Neue.

Ein rasender Monolog eines Verzweifelten, der doch noch Hoffnung hat, gehört zu werden.

Ein leerer Raum ohne Tageslicht, ist nun der Ort an dem Theodore Kaczynski sein Dasein fristen muss – von allen Seiten einsehbar – es gibt keinen Schutzraum. Auf den Wänden schreibt Theodore sein Manifest, seine Formeln. Er hält sich an Ihnen fest – er versteckt sich hinter Ihnen und er erinnert sich an bessere Zeiten – im Wald – in der Natur – verwelkte Blätter – eine letzte Geruchsspur – mit Beamer projizierte Bilder einer besseren Welt – lassen ihn wieder aufleben – und doch erinnert der Boden und das Neonlicht ihn immer wieder: Jetzt bist du eingesperrt! Also arbeitet Theodore an seiner eignen Verteidigung. Er sucht sich seine Beweise zusammen – Papiere – Bücher – Manuskripte: „Ich bin nicht verrückt!“ – Ein selbstgebautes Instrument erzeugt schräge, aber beruhigende Töne. Und so tritt er vor die Jury – seine Jury – dort sitzen sie um ihn herum. Theodore setzt an zu seiner Verteidigung. Er sucht die richtigen Worte – er sucht sich Hilfe in alten Tonaufnahmen – Oder trügt ihn seine Erinnerung?

Am Ende entscheidet das Publikum: Verrückt? oder nicht?

Mit „Outsider“ gehen wir auf Spurensuche: Wie wird aus einem Hochbegabten „Wunderkind“ und Mathematikprofessor erst ein im Wald lebender Außenseiter und schließlich ein Terrorist? Wie entstehen aus Manifesten Bomben? Wie und wo kann eine Gesellschaft ein solches „Abdriften“ beschleunigen oder auch bremsen? Was wäre gewesen, wenn?

Spiel
Moritz Buch
Bühnenbild
Manuela Pirozzi
Regie
Beate Krist
Autor
Michael Bijnens
Verlag
Drei Masken Verlag